21. Juni 2018   

Betriebsbesichtigung in der Mineralquelle Gontenbad Goba.

Organisation und Bericht: Elisabeth Jud-Fischer

Für jene die gemeinsam fahren wollten, galt der Bahnhof Wil als Treffpunkt. Es gab die Gelegenheit zum gemütlichen Mittagessen im Restaurant Krone Gonten.

 
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Eine Station weiter in Gontenbad begann um 13.30 Uhr die Führung bei Goba. Es war eine kleine Gruppe, die sich dazu einfand. Von Frau Erna Schenk wurden die Anwesenden des Wilerclubs willkommen geheissen, dies wurde auch schriftlich bekräftigt auf einer Tafel vor dem Eingang.

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Auch standen auf dem Tisch bereits verschiedene Sorten von Flauder bereit um den Durst der Ankömmlinge zu löschen.

Kurhotel und Bad
Frau Erna Schenk verstand es auf spannende Weise die Geschichte dieser Appenzeller Firma zu erzählen. So war bereits im 18. und 19. Jahrhundert das quellenreiche Voralpengebiet für seine Bade- und Molkenkuren bis weit über die Schweizer Grenze hinaus bekannt. Auch das kostbare Mineralwasser, das am Rand des Gontner Hochmoors zutage tritt, schrieb ein Kapitel Appenzeller Kurgeschichte. Im Jahre 1907 jedoch wurde das Kurhotel mit Bad durch einen Brand zerstört.
 
Firmengeschichte
Nach dem Rückgang des Fremdenverkehrs im Jahre 1930 begann für das Ehepaar Schmidiger auf diesem Grundstück die Geschichte eines Familien-Unternehmens, die bis heute andauert. Josef und Hedwig Schmidiger begannen Mineralwasser in Flaschen abzufüllen, dies zu einer Zeit, als der Genuss von „Blöterliwasser“ noch ein seltener Luxus war. Der Verkauf erfolgte mit einem Handwagen. Da der Verkauf im Winter harzte, begannen sie erfolgreich Rezepte für Liköre auszutüfteln. Fast dreissig Jahre später übernahm ihre Tochter Rita und ihr Mann Josef Manser die Mineralquelle Gontenbad. Auch diese Beiden tüftelten neue Rezepte aus für Limonaden und Liköre, mit denen sie sich auf dem Markt etablierten. Seit 1999 führt Tochter Gabriela Manser diesen Familienbetrieb, nun in dritter Generation. Dank
Investitionen in moderne Produktionsanlagen, der Entwicklung neuer Geschäftszweige wie die Goba Manufaktur und die Flauderei in Appenzell hat sich die Goba AG als KMU einen festen Platz unter den Getränkeherstellern erobert. Was mit 9 Mitarbeitenden begann, erhöhte sich bis heute auf 65 Mitarbeitende.
Aufmerksam verfolgten die Anwesenden diese Schilderungen von Erna Schenk, sie verstand es mit viel Herzblut den Zuhörenden die Goba-Familie näher zu bringen.
 
Besichtigung der Quelle
Bei der anschliessenden Besichtigung der Quelle, wo sich drei Wasser-Reservoire befinden, erfuhr die Gruppe, dass dieses Quellwasser Eisen enthält. Dies wurde beim Degustieren auch spürbar festgestellt. Erna Schenk erklärte, dass dieses Eisen im Mineralwasser vorerst in einem Vorgang entfernt werden müsse.  Erna Schenk wies darauf hin, dass das Appenzeller Mineralwasser ein Naturprodukt erster Güte sei. Mindestens 25 Jahre lang sickere das Wasser durch die Gesteinsschichten des Alpsteinmassivs bevor es die Quelle erreiche. Sie betonte, dass dieses Wasser ein Geschenk der Natur sei zu dem Sorge getragen werden müsse.
 
Produktion
In einem weiteren Teil bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, die Produktionshalle zu besuchen. Der Blick über die vielen Maschinen und Anlagen von der Prüfung und Füllung der Flaschen bis hin zur Verpackung war sehr eindrücklich und interessant. Besonders erwähnt wurde von Erna Schenk die Blasfüllanlage, da neben Glas auch Pet verwendet werde. Sie zeigte die Rohlinge und erläuterte, dass diese auf kleinem Platz gelagert werden können.
 
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Degustation
Die abschliessende grosszügige Degustation von verschiedensten Likören wurde von allen Teilnehmenden sichtlich genossen, was auch zum Kauf anregte. Schön präsentierte grössere und kleinere Geschenke luden dazu ebenfalls ein.
 
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Mit einem herzlichen Dank an Erna Schenk endete dieser interessante Einblick in eine Appenzeller-Familiengeschichte.
 
Alle Bilder in der Show von Urs
 
Fotos von Rolf Ansorge und Elisabth Jud-Fischer