Besuch auf dem Bauernhof Hopfentropfen in Stammheim.
am Donnerstag 19. August 2021
Organisation: Elisabeth Jud, Bilder: Susanne und Urs Mäder, Bericht: Urs Mäder
Bildershow von Urs Mäder
Eine frohgelaunte Schar von 10 Mitgliedern landete um 10.40, mit dem Postauto von Frauenfeld herkommend, am Stammheimer Bahnhof ein. Wir marschierten den gut 15 minütigen Weg zum Bauernbetrieb Hopfentropfen. 3 Mitglieder reisten mit dem Auto an und gesellten sich auf dem Areal zu uns. Wir wurden sehr freundlich vom jungen, sportlichen Christoph Reutimann empfangen.
Nach dem Willkommenskaffee oder Bier führte uns Christoph zum Hopfengarten. Typisch für eine solche Anlage sind die vielen hohen Stangen, an denen die Haltedrähte und die senkrechten Hopfendrähte befestigt sind. Dadurch haben die Hopfenstauden genügend Luft und im durchziehenden Wind trocknen sie dadurch sehr schnell ab. Anhand verschiedener Informationstafeln erklärte er uns kompetent den Werdegang und die Pflege des Hopfens.
Im April beginnt die Pflege des Hopfengartens. Bei jedem Hopfenstock müssen maschinell unerwünschte Hopfenausläufer entfernt werden. Bei einer Höhe von 10-15 cm werden die Stöcke von Hand herausgeputzt. Nur die 3-4- grössten und gesündesten Triebe werden dann im Uhrzeigersinn senkrechten um den Hopfendraht gewickelt. Aus den entfernten Trieben wird die feine Hopfen Pesto hergestellt.
Im Mai wachsen die Hopfen, bei feuchtem und warmem Wetter, zwischen 25-35 cm in 24 Stunden. Immer wieder müssen die Hopfenstöcke gepflegt werden, und das in Handarbeit. Bei einer Höhe von 1,5-2 Meter wird die Erde am Fuss der Stöcke angehäufelt und so das Unkraut zugedeckt. Im Kamm wachsen die wichtigen Sommerwurzel, die für die Wasseraufnahme sehr wichtig sind.
Ende Juni sollten der Hopfen seine maximale Höhe von ca. 7 Metern erreicht haben. Das Längenwachstum ist ende Juni eingestellt. Nun bilden sich Seitentriebe, die mitte Juli zu Blühen beginnen. Aus den Blüten der weiblichen Pflanzen wachsen dann die Hopfendolden heran. Bis zur Ernte im September bildet sich in den Hopfendolden das Lupulim, ein wichtiger Bestandteil für Aroma und Bittere für ein gutes Bier. Allerdings darf es nicht zu heiss sein (nicht über 30°C) und genügend, aber nicht zu viel Wasser, muss vorhanden sein.
Ende August beginnt die Ernte. Maschinell werden die Hopfenstauden heruntergerissen, auf einen Wagen verladen und zur Pflückmaschine gefahren. Anschliessend wird der Hopfen in einem Ofen bei ca 63°C getrocknet. Vor der Weiterbehandlung wird die Qualität des Hopfens behördlich kontrolliert und die Qualität festgestellt. Im Labor wird er auf Spuren unerlaubter Herbizide usw. geprüft. Danach wird er zu Pellets gepresst, so kann er auf kleiner Fläche bis zu 3-4 Jahre gelagert zu werden.
Nach dem feinen Mittagessen ging es in die eigentliche Braustube. Hopfentropfen ist eine 50-Liter Kleinstbrauerei. In amüsanten Worten erklärte Thomas Reutimann den ganzen Brauvorgang, und das Suchen nach Nischenprodukten rund um den Hopfen. Der enorme Kostendruck befeuert diese Suche und Produktion, damit unter dem Strich auch etwas übrigbleibt. Natürlich durfte auch die obligate Schnupfmaschinen-Präsentation nicht fehlen, was zu heiterem Gelächter führte.
Nach dem feinen Dessert konnte noch der Hofladen besucht werden, wo die unzähligen Produkte fein säuberlich ausgestellt sind.
Damit ging dieser herrliche Tag und tolle Anlass des Wilerclubs dem Ende entgegen, Nach dem Fussmarsch zum Bahnhof bestiegen wir um 15.18 das Postauto nach Frauenfeld, wo sich unsere Wege trennten.
Vielen Dank der Organisatoren Elisabeth Jud-Fischer und dem ganzen Hopfentropfenteam.
Es war einfach schön, wieder zusammen einen solchen Ausflug zu geniessen.