19.02.2017

Führung durch das Schloss Frauenfeld, mit Bettina Huber.

Organisation und Bericht: Urs Mäder

 

Nach einem guten Mittagessen, in der Pizzeria Löwen in Frauenfeld, begaben wir uns zu Fuss, bei eisiger Temperatur, durch die Altstadt zum Schloss Frauenfeld.

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Frau Bettina Huber führte die 20 Teilnehmer gekonnt und interessant durch die Ausstellung.

Der von den Kyburgern 1230 erbaute 19m hohe Wehrturm besticht durch seine Bauweise, aus unterschiedlichen Steinen, die die Gletscher bis nach Frauenfeld trugen. Früher war der Eingang zum Gebäude auf der 2. Etage des Turmes, über eine Holztreppe mit Laube zu erreichen. Die senkrechten Vertiefungen und die Befestigungslöcher zeugen auch heute noch davon. Der heutige Eingang zum Schloss wurde 1407, nach dem Abbruch des alten Zuganges erstellt. Der rathausseitige Anbau erfolgte 1834 und diente dem Finanzamt während im Turm der Staatstresor eingebaut wurde. Mit dem Bau des Regierungsgebäudes 1866, welches vom Kanton nicht mehr gebraucht wurde, stand zum Verkauf. Eine Bank wollte das Schloss kaufen und abbrechen um einen Neubau zu erstellen. Der Verkauf kam dank des grossen Widerstandes aus der Bevölkerung nicht zustande. Oberrichter Jakob Bachmann-Wegelin kaufte das Schloss 1867 für seinen Sohn Jakob Huldreich-Bachmann, der darin seinen Wohnsitz nahm. Dessen Tochter, Marie Bachmann, vererbte das Schloss 1955 dem Kanton Thurgau mit der Auflage, darin das Historisches Museum einzurichten. 1960 war das Schloss, zum Jubiläum 500 Jahre Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft, fertig restauriert und die historische Ausstellung eingerichtet.

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Frauenfeld

Momentan findet eine Sonderausstellung zum 600 Jahr Jubiläum des Konstanzer Konzils statt.

640 005 Schloss Frauenfeld Stollentruhe  640 006 Schloss Frauenfeld Zuhoerer

640 007 Schloss Frauenfeld Altar  640 008 Schloss Frauenfeld Mitra

Der Star in der Ausstellung ist sicher die Mitra. Sie geht auf das Konstanzer Konzil zurück. Details dazu auf folgender Webseite: http://mitra-tg.ch/web/index.php

Ohne den Thurgau hätte es das Konzil von Konstanz nicht gegeben. Dem Thurgau kam als das natürliche Umland von Konstanz bei der Beherbergung und Versorgung der Konzil Teilnehmer eine wichtige Rolle zu. Noch vor Beginn des grossen Kongresses ritt der Konstanzer Bürger und Konzilschronist Ulrich Richental zusammen mit zwei päpstlichen Kundschaftern in den Thurgau. Er sollte herausfinden, ob es hier genug Herbergen und Nahrungsmittel gab, um die grosse Kirchenversammlung in Konstanz ausrichten zu können.

Bettina Huber erzählte in blumigen Worten die Geschichte des Thurgaus aus der bewegenden Zeit zwischen dem Konzil 1414 und der Reformation 1517. Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, auf die vielen Details einzugehen. Interessierte steht auch Wikipedia zur Verfügung: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Kantons_Thurgau

640 009 Schloss Frauenfled Alters Wohnzimmer  640 009 Schloss Frauenfeld Gang

640 011 Schloss Frauenfeld Gerichtszimmer  640 012 Schloss Frauenfeld Gerichtszimmer

In der Ausstellung sind viele kostbare Schätze aus der Kirchengeschichte im Thurgau zu bestaunen. Ebenso einige Wappenscheiben, alte Verträge, eine grosse alte Landkarte sind zu sehen. 

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640 015 Schloss Frauenfeld Turm  640 017 Schloss Frauenfeld Alte Karte Bodensee

Das besondere war dann der Aufstieg in den 19m hohen Schlossturm. Zuoberst ist eine grosse Aussicht auf die Stadt Frauenfeld zu geniessen, allerdings in sehr kalter Umgebung, denn es sind keine Fenster eingebaut, sondern grosse Gitter. 

Ganz herzlichen Dank an unsere Kompetente und aufgestellte Kunstführerin, Frau Bettina Huber vom Historischen Museum Thurgau!

Hier die Bilderstrecke von Urs, Viel Spass dabei!