19. Mai 2022 Besuch im Lehrbienenstand
der Bienenfreunde am See in Kaltbrunn
Organisation und Bericht: Helen Giagonia; Bilder Susanne und Urs Mäder
Wie üblich trafen wir uns bereits zum gemeinsamen Mittagessen, dieses Mal im Restaurant Speer in Kaltbrunn. Zwei weitere Teilnehmerinnen kamen um 13.30 Uhr bei der Haltestelle Kaltbrunn Dorf dazu. Danach fuhren wir mit dem Bus bis Kaltbrunn Fischhausen und erreichten den Schau- und Lehrbienenstand nach 15 Minuten zu Fuss.
Herr Alfred Bereuter, Betreuer Schau- und Lehrbienenstand, begrüsste die neun TeilnehmerInnen zur Führung. Im Schulungsraum erzählte er uns viel Interessantes über die Bienen.
Das Grundstück wurde 1993 von der Georg-Steiner-Stiftung übernommen. Dazu gehörte ein unter Heimatschutz stehendes Wohnhaus und ein Stall, der im Jahre 2013/2014 zu einem Schau- und Lehrbienenstand umgebaut wurde. Die getroffenen Vorkehrungen am Bau sollen unter anderem auch Lebensraum für Zwergfledermäuse, kleine Abendsegler, Mehlschwalben, Turmfalken und Schleiereulen schaffen. Ein Jahr später wurde ein Wildbienengarten fertig gestellt.
Herr Bereuter erzählte uns vom Leben der Bienen und deren Arbeit. Die Eier werden von der Königin gelegt. Aus ihnen können drei unterschiedliche Bienenwesen entstehen: eine Arbeiterin, ein Drohn oder eine Königin. Aus einem unbefruchteten Ei schlüpft immer eine männliche Biene, ein sogenannter Drohn. Ein befruchtetes Ei ergibt ein weibliches Tier, und zwar eine Königin, wenn die Bienenlarve bis zum Schluss mit Gelée royale ernährt wird.
Von der Eiablage bis zum Schlupf des erwachsenen Insekts dauert es bis zu 16 Tage bei einer Königin, 21 Tage bei einer Arbeiterin und 24 Tage bei einem Drohn. Die Lebenserwartung einer Arbeiterin beträgt im Sommer 4-12 Wochen, im Winter 6-7 Monate, einem Drohn 2-4 Wochen und der Königin 2-4 Jahre.
Ein Bienenvolk besteht aus ca. 20'000 Bienen, ca. 1'500 Drohnen und einer Königin.Die meisten Bienen in einem Volk sind weibliche Bienen und so genannte Arbeiter. Sie sammeln Pollen und Nektar, kümmern sich um die Larven, machen Wachs, bauen die Waben, halten den Bienenstock sauber und verteidigen ihn. Die Arbeiterbienen fliegen täglich bis zu 40 Millionen Blüten an.
Die Drohnen sind männliche Bienen. Sie befruchten die Eier der Königin, sammeln aber keine Pollen und keinen Nektar und haben auch keinen Stachel. Drohnen sind größer, haben einen breiteren Körper und größere Facettenaugen als die Arbeiter.
Es gibt nur eine Königin in einem Bienenvolk. Sie ist deutlich größer und länger als die Arbeiter und Drohnen. Eine Bienenkönigin kann an einem Tag bis zu 2.000 Eier legen.
Nach diesen ausführlichen Erklärungen begaben wir uns nach draussen in den Wildbienengarten und besichtigten die bunten Wiesen und Gärten mit den verschiedensten Pflanzen, Früchten, Beeren aber auch die Trockenmauern für die Reptilien und Biotope mit Amphibien. Das inzwischen aufgezogenen Gewitter brachte etwas Abkühlung
Nach einer Pause mit Brot und frischem Honig führte uns Herr Bereuter in den Bienen- und Schleuderraum und wir lernten weitere interessante Details zum Bienenflug, der Entwicklung des Bienenvolkes im Jahresverlauf und er zeigte uns auch weitere Bienenprodukte wie Blütenpollen, Propolis.
Es war ein kurzweiliger Nachmittag bei den Bienenfreunden am See. Nochmals vielen Dank, Herr Bereuter, für die vielen interessanten Erklärungen.
Bildershow von Urs
Herzlichen für die Organisation und den Bericht von Helen.